Welchen Broker sollte ich nutzen?
Wir erhalten diese Frage mehrmals pro Woche per E-Mail oder auf DaytraderLands Facebook-Seite?
Also werden wir Sie mit diesem Artikel dahingehend beraten, wie Sie den richtigen Broker und die richtige Trading-Plattform auswählen. Die eine Trading-Plattform, die Daytradern und Ihren Bedürfnissen zur Gänze entspricht, gibt es allerdings nicht. Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Sie über einige wichtige Fallgruben hinaus und in die richtige Richtung führen wird.
Unser Ratgeber basiert auf denselben Auswahlkriterien, welche wir anwenden, wenn wir hier bei DaytraderLand.com Trading-Plattformen überprüfen.
- Sicherheit
- Produktauswahl
- Trading-Plattformen
- Trading-Gebühren
- Charting-Paket
- Kundendienst
- Demokonto
- Boni
1. Sicherheit
Es ist wichtig, dass Sie einen Broker mit einem hohen Sicherheitsstandard finden. Ihr Kapital muss bei Ihrem Broker immer sicher sein, damit Sie (was genauso wichtig ist) immer wissen, welche gesamtheitlichen finanziellen Risiken Sie beim Trading mit ihm haben.
Im Rahmen von Sicherheit denken wir über die folgenden Kriterien nach:
- Wie lange sind sie bereits auf dem Markt vertreten?
- Wo wurden sie lizensiert?
- Welche Einleger besitzen sie?
- Können Sie mehr Geld verlieren, als Sie Ihrem Konto hinzugefügt haben?
Lassen Sie uns jedes Einzelne von diesen erklären.
Wie lange sind sie bereits auf dem Markt vertreten?
Wenn der Broker bereits seit vielen Jahren auf dem Markt vertreten ist, steht mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein seriöses Unternehmen hinter der Plattform. Anders ausgedrückt hätten Sie höchstwahrscheinlich ihr Geschäft schon vor langer Zeit einstellen müssen (bzw. Ihren Markennamen ändern müssen), wenn sie im Laufe der Zeit viele Daytrader enttäuscht haben sollten. Demzufolge ist es eine positive Beziehung, wenn ein Broker schon mindestens 5 Jahre lang im Geschäft ist.
Wo wurden sie lizensiert?
Es gibt generell mehrere Kategorien von Lizenzen.
Europäische Lizenz
Am besten ist es, wenn sie eine europäische Lizenz besitzen und in London, Zürich oder einem ähnlichen Finanzzentrum reguliert werden, wo die Lizenz tatsächlich etwas wert ist und es viel Geld kostet, diese ausgestellt zu bekommen.
Es ist auch möglich, eine Finanzlizenz beispielsweise auf Zypern zu erlangen, aber es erfordert deutlich niedrigere Sicherheitsstandards. Gleichermaßen sind die Anforderungen für die Ausstellung der Lizenz weitaus geringer und weniger restriktiv als beispielsweise eine durch die Financial Conduct Authority (FCA) in London ausgestellte Lizenz.
Nichteuropäische Lizenzen
Es gibt außerdem eine Vielzahl von Brokern, die eine Finanzlizenz außerhalb von Europa besitzen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Lizenz wertlos ist. Es bedeutet jedoch in jedem Fall, dass es schwierig ist, ihr große Bedeutung beizumessen und sich auf die Bedingungen zu beziehen, die mit der Ausstellung dieser Lizenz verbunden sind.
Es ist immer am besten, mit einem Broker zu handeln, der eine Lizenz besitzt, die in geographischer Nähe zu Ihnen ausgestellt wurde, da diese den örtlichen Gesetzen und Vorschriften unterliegt.
Lizenzen in dieser Kategorie variieren zwischen ehrenwerten und seriösen Brokern in New Yorks Finanzdistrikt bis hin zu unbrauchbareren Akteuren mit Lizenzen im Ausland.
Glücksspiellizenz
Es erstaunt zudem viele, wenn sie herausfinden, dass sie nicht wirklich mit einem “echten” Broker handeln, sondern nur bei einem Broker, der bestenfalls als Online-Casino bezeichnet werden kann.
Diese Arten von Brokern ermöglichen keine Handelsgeschäfte zwischen Käufern und Verkäufern, sondern nehmen selbst das finanzielle Risiko auf sich (= stellen die andere Geschäftspartei dar) und schicken Ihren Auftrag nicht wirklich zum „reellen“ Markt durch.
Beachten Sie, dass diese Arten von Brokern sich auf ein Geschäftsmodell stützen, in welchem sie mit aggressiven Marketingkampagnen kontinuierlich neue Kunden hinzugewinnen werden. Sie stellen sicher, dass ihre Kunden bei ihnen Geld verlieren werden. Nachdem dies geschehen ist, werden sie mit ihrem aggressiven Anmeldebonus und entsprechenden Tricks neue Opfer finden müssen.
Es ist nicht beruhigend, zu wissen, dass man mit einem Broker handelt, der jedes Mal Geld verdient, wenn Sie welches verlieren. Die konträren Interessen zwischen dem Daytrader und dem Broker rufen oftmals viele mysteriöse Episoden wie beispielsweise technische Verbindungsstörungen mit Stop-Loss und anderen technischen Besonderheiten auf den Plan.
Es gibt viele Horrorgeschichten darüber, wie der Broker sicherstellt, dass talentierte Daytrader den Broker auf lange Sicht nicht schlagen.
Keine Lizenz
Ja, Sie würden es fast nicht für möglich halten, aber es gibt wirklich viele Broker und Trading-Plattformen, die komplett ohne jegliche Lizenz betrieben werden und deshalb weder einer Finanzaufsicht noch irgendwelchen restriktiven Gesetzen unterliegen.
Es geht für diese häufig eine Weile lang gut, bis die örtlichen Finanzbehörden damit beginnen, vor den entsprechenden Unternehmen zu warnen.
Über welche Einleger verfügen sie?
Es kann sogar den besten Brokern passieren, dass sie Anordnungen getroffen haben, die ihre Geschäftsbasis gefährden. Sogar die dänische SaxoBank hatte zu Beginn des Jahres 2015 innerhalb eines Tages einen Verlust von über einer halben Milliarde zu verzeichnen, als die Bindung des Schweizer Franken an den Euro aufgehoben wurde.
Wie es bereits oben erwähnt wurde, gibt es eine Vielzahl von Trading-Plattformen, die genau genommen keine Handelstransaktionen auf dem Markt durchführen, da sie gegen ihre Kunden handeln. Dieses Geschäftsmodell ist für die Broker eine lange Zeit sehr gut gelaufen, aber ab und an geht es auch gänzlich schief.
Sie sollten sorgfältig darüber nachdenken und sicherstellen, dass Ihr Geld von einer Einlagensicherung geschützt wird. Die meisten seriösen Broker bieten dies jedem ihrer Kunden an. Wenn Sie ein Guthaben auf Ihrem Trading-Konto haben, das die Einlagensicherung überschreitet, dann sprechen Sie mit Ihrem Broker und finden Sie heraus, ob es möglich ist, ein Guthaben an ein separates Trading-Konto zu überweisen – oder möglicherweise eines im Namen eines Familienmitglieds.
Es wäre schrecklich, wenn Sie Ihr gesamtes Guthaben verlieren würden, weil Sie einen unbrauchbaren Broker ausgewählt haben, der seine Geschäfte nicht im Griff hat.
Können Sie mehr Geld verlieren, als Sie in Ihr Konto eingezahlt haben?
Einer der Vorteile eines Daytraders im Gegensatz zu einem Spekulanten oder einem langfristigen Investor besteht darin, dass wir nachts ruhig schlafen können, ohne uns darüber Sorgen machen zu müssen, am nächsten Tag aufzuwachen und aufgrund eines unzeitgemäßen Nachrichtenereignisses, das eine Marktlücke herbeigeführt hatte, ein Vermögen verloren zu haben. Wenn ein Daytrader seine Arbeit niederlegt, trennt er sich erklärtermaßen von allen Positionen und riskiert nicht länger, Geld verlieren zu können.
Aber was passiert, wenn Ihr Stop-Loss aus irgendeinem Grund nicht an den Broker übermittelt wird? Viele haben oftmals diese Art von technischen Störungen und merkwürdigerweise meistens mit Brokern, die gegen ihre Kunden handeln und Geld aus dem Verlust ihrer Kunden schlagen – wie zum Beispiel bei einem Online-Casino. Es ist immer wichtig, zu überprüfen, wer im Falle einer technischen Störung die Verantwortung trägt und ob Ihre Trading-Plattform einen garantierten Stop-Loss kostenlos oder zu einem zufriedenstellenden Preis zur Verfügung stellt, so dass Sie den Schaden begrenzen können, falls der Unfall eintreten sollte.
Sie sollten stets überprüfen, was passiert, wenn der Unfall (unerwartet) eintritt, so dass Sie es vermeiden können, in eine Situation zu gelangen, in der Sie letzten Endes mehr Geld verlieren, als sich in Guthaben auf Ihrem Konto befindet. Viele Trading-Plattformen weisen nicht einmal auf die Tatsache hin, dass Sie sich für sämtliche Verluste oder Forderungen unbegrenzt persönlich haftbar machen, wenn Sie die Geschäftsbedingungen akzeptieren.
Bei den seriösesten Trading-Plattformen und Brokern können Sie niemals mehr Geld verlieren, als Sie in Ihr Trading-Konto eingezahlt haben. Andererseits bietet dies Ihnen gute Möglichkeiten, den Betrag auf Ihrem Trading-Konto zu reduzieren und daraufhin einige äußerst spekulative Transaktionen auszuführen, ohne dass Sie das Risiko eingehen, danach einen zu hohen Ausstand zu verzeichnen.
2. Produktportfolio
Dieses Auswahlkriterium ist ein wenig leichter zu bewerten.
Natürlich ist es am allerwichtigsten, dass der Broker die Produkte anbietet, die Sie handeln möchten. Staunen Sie nicht darüber, wie viele tausende andere Produkte er in seinem Portfolio hat.
Halten Sie sich von Produkten fern, die Sie nicht vollkommen durchblicken können. Dasselbe gilt für binäre Optionen: Es macht schlicht und ergreifend keinen Sinn binäre Optionen zu handeln. Sie sind dazu verdammt, auf lange Sicht Verluste zu machen.
3. Trading-Plattformen
Dies ist höchstwahrscheinlich das wichtigste Auswahlkriterium. Was halten Sie von dessen Trading-Plattform? Wenn Sie seine Plattform noch nicht ausprobiert haben, dann starten Sie mit einem kostenlosen Demokonto und testen diese gründlich, bevor Sie dem Broker Geld überweisen. Es ist egal, was andere über die Trading-Plattform sagen und denken, Sie sind derjenige, der mit der Plattform zufrieden sein muss.
Besitzen sie eine Softwarelösung für Ihr Smartphone oder Ihr Tablet in der Form einer App oder zumindest einer mobilgerätefreundlichen Webseite?
4. Trading-Gebühren
Es gibt zu viele neue Daytrader, die sich am Anfang Ihrer Karriere als Daytrader zu sehr auf Trading-Gebühren fokussieren. Selbstverständlich stellen Trading-Gebühren bedeutende Kosten dar, die so weit wie möglich reduziert werden sollten, aber es ist noch viel wichtiger, dass Sie Ihr Trading über einen Broker, bei dem Sie sich sicher fühlen, und eine Trading-Plattform, die Ihre individuellen Wünsche und Anforderungen bedient, abwickeln.
Es ist relativ leicht, Trading-Gebühren von unterschiedlichen Trading-Plattformen zu vergleichen, aber Sie sollten nicht vergessen, dies eben auch dann zu tun, wenn die Märkte geöffnet sind, so dass sie einen konsistenten Überblick bekommen. Achten Sie außerdem neben dem Spread auf Ihre Handelstransaktionen auch auf andere Gebühren, die eventuell nicht auf der Startseite des Brokers präsentiert werden.
5. Das Charting-Paket
Das Charting-Paket ist eine etwas individuelle Angelegenheit, weil wir alle ein weites Spektrum an Bedürfnissen und Wünschen haben.
Dennoch glauben wir, dass ein Charting-Paket im Grunde Folgendes enthalten sollte:
- Die grundlegenden Zeicheninstrumente
- Die geläufigsten Indikatoren
- Möglichkeit, den Chart individuell auf Ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen
- Möglichkeit, direkt über den Graphen zu handeln.
Darüber hinaus würden wir gern die folgenden Dinge sehen:
- Möglichkeit von vielen unterschiedlichen Zeiteinstellungen
- Möglichkeit von unterschiedlichen Anzeigeoptionen des Preises (Diagrammtyp).
6. Kundendienst
Alle Broker haben einen Kundendienst, aber sie weisen große Unterschiede im Hinblick auf ihr Serviceniveau auf. Es ist immer wichtig, sicherzustellen oder zumindest zu wissen, welchen Grad an Kundendienst die Broker anbieten.
Wann können sie kontaktiert werden?
Als Daumenregel empfehlen wir, dass ein Broker an allen fünf Wochentagen 24-Stunden am Tag über Telefon oder Live-Chat kontaktiert werden können sollte.
Bieten Sie einen Kundendienst in Dänisch über E-Mail und Telefon?
Wenn Sie sich keine Kommunikation in englischer Sprache zutrauen sollten, dann entscheiden Sie sich für einen Broker, der einen Kundendienst über E-Mail, Live-Chat oder Telefon in dänischer Sprache anbietet.
Was machen Sie, wenn etwas außerhalb der normalen Geschäftszeiten schiefläuft?
Leider kommen technische Störungen vor. Mit wem können Sie Kontakt aufnehmen?
7. Demokonto
Wir empfehlen allen Daytradern (neu und alteingesessen), immer mit einem Demokonto zu beginnen, wenn sie über einen neuen Broker handeln. Es ist die gängige Praxis bei den seriösen Brokern, dass Sie deren Trading-Plattform für 30 Tage nutzen können, ohne eine Einzahlung tätigen zu müssen. Testen Sie alle Funktionen sorgfältig, bevor Sie sich dazu entschließen, mit echtem Geld zu handeln. Wenn Sie an etwas Zweifel haben sollten, dann kontaktieren Sie bitte Ihren Broker im Voraus und holen sich die Antworten zu Ihren Fragen ein oder schauen Sie sich eine Demonstration der Plattform an.
Des Weiteren kann ein Demokonto genutzt werden, um eine neue Trading-Strategie zu testen, ohne dass Sie dabei echtes Geld aufs Spiel setzen. Sie sollten solche Dinge nicht unterschätzen.
8. Boni
Nehmen Sie sich vor trügerischen Geschenken in Acht.
An sich gibt es nichts an der Auszahlung von kostenlosen Boni durch Ihren Broker auszusetzen, wenn Sie sich auf seiner Trading-Plattform anmelden. Aber Sie sollten sich immer fragen: “Warum erhalte ich dieses Geschenk?”. Die besten Trading-Plattformen und Broker haben eigentlich keine besonderen Aktionen, um neue Kunden zu gewinnen, wenn sie ihren Kunden das beste Produkt, die besten Preise und die besten Konditionen anbieten können.
Also warum tun es manche Broker dennoch?
Wenn sie Ihnen sogar einen Bonus anbieten, nachdem Sie das Guthaben auf Ihrem Konto verloren haben, scheint es mehr ein Online-Casino als ein seriöser Broker zu sein, dem Sie vertrauen könnten. Dies weist darauf hin, dass dieser ein gegenläufiges Interesse verfolgt.
Nehmen Sie sich vor dem Kleingedruckten in Acht
Wenn ein Broker Ihnen 500€ als Bonuszahlung zusichert, sofern Sie 500€ in Ihr Trading-Konto einzahlen, bedeutet dies in den seltensten Fällen, dass Sie 500€ geschenkt bekommen. Es gibt immer bestimmte Bedingungen, die erfüllt werden müssen, bevor der Bonus ausgezahlt wird. Also vergewissern Sie sich, dass Sie die Bonus-Bedingungen vollständig verstanden haben, bevor Sie diesen zu viel Wert beimessen.
Zusammenfassung
Dies war unser Ratgeber im Hinblick auf die Auswahl der richtigen Trading-Plattform und des Brokers.
Wir hoffen, dass sie nun nicht von Daytrading abgeschreckt wurden, sondern einige Denkanstöße bei der Auswahl einer neuen Plattform bekommen haben.
Das Obengenannte ist lediglich eine Checkliste. Sie können jene Werte, die Ihnen im Hinblick auf die individuellen Auswahlkriterien am wichtigsten erscheinen, selbst wählen.
Wir begutachten derzeitig mehrere Plattformen. Lesen Sie hier mehr.
Wenn Sie Fragen oder Kommentare zu diesem Ratgeber haben sollten, dann hinterlassen Sie bitte weiter unten einen Kommentar.
