Bevor Sie mit dem sogenannten Day-Trading, also mit dem taggleichen Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren, loslegen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie sich sowohl der Vor- als auch der Nachteile dieser Art des Handels bewusst sind.
In diesem Artikel nehmen wir die vielen Mythen über Day-Trading unter die Lupe.
Die Vorteile des Day-Tradings:
Day-Trading hat wirklich viele Vorteile:
- Day-Trading lässt sich von jedem Ort aus durchführen. Dafür braucht man nur einen Laptop und eine Internetverbindung. Mittlerweile sind sowohl Computer als auch Internetverbindungen für wenig Geld verfügbar, so dass Day-Trading für fast jeden Menschen zugänglich ist.
Day-Trading erfordert keine langjährige Hochschulausbildung. Einige der erfolgreichsten Day-Trader in meinem Kreis haben entweder gar keine Ausbildung oder nur eine Ausbildung, die nichts mit Finanzen, Investitionen und Handel zu tun hat. Manchmal denke ich, dass eine lange Ausbildung eigentlich einen negativen Einfluss auf gute Handelsergebnisse haben kann, weil man die Geschäfte oft überdenkt oder nicht schnell mal eben finanzielle Risiken eingehen möchte. - Day-Trading (wenn man es denn beherrscht) kann extrem profitabel sein und ein höheres Einkommen als die meisten Jobs bieten. Day-Trading erfordert einen Markt für den Handel und Bewegung in diesem Markt. Wenn Sie mit Day-Trading zurechtkommen und den kleinen und großen Preisschwankungen auf dem Markt trotzen können, sind Sie in der Lage, Tausende Dollar pro Tag zu verdienen. Ich persönlich kenne Leute, die mehr als 1 Million pro Monat Gewinn machen. Dies erforderte jedoch eine langfristige Ausbildung im Vorfeld.
- Sie wählen Ihren Markt, den Sie für Day-Trading nutzen möchten. Es stehen viele Märkte zur Auswahl und sie alle haben eine breite Vielfalt an Eigenschaften. Finden Sie einen, der zu Ihrem Temperament, Ihrer Handelsstrategie, Ihrem Risikoprofil und nicht zuletzt Ihren Arbeitszeiten am besten passt.
- Sie selbst bestimmen Ihre Arbeitszeiten und Ihr Risikoprofil. Die Arbeitszeiten für einen Day-Trader sind relativ locker. Von der Nacht zwischen Sonntag und Montag bis zur Nacht zwischen Freitag und Samstag bleiben die Märkte offen für den Handel, der auf einem Index, Währungen, Rohstoffen usw. basieren kann. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Ich empfehle aber, dass Sie einige Märkte auswählen und sich darauf spezialisieren, um sie zu verstehen, damit Sie deren Tagesrhythmus kennen lernen. Ich selbst habe eine Reihe von Märkten ausgewählt, die meinem Schlafrhythmus, den Freizeitaktivitäten meiner Kinder, der Arbeit meiner Frau usw. entsprechen. Ich kann aber immer meine eigenen Entscheidungen treffen, und genau diese Entscheidungsfreiheit beim Day-Trading gefällt vielen sehr.
- Sie sind nicht tagtäglichen Risiken ausgesetzt, wie z. B. einer Nachricht über ein Unternehmen, die außerhalb der Börsenöffnungszeiten bekannt wird. Viele Privatanleger haben versucht, eine Aktie zu erwerben. Nach den Öffnungszeiten der Börse wurden allerdings schlechte Nachrichten veröffentlicht, so dass die Anleger nicht in der Lage waren, darauf zu reagieren. Bei Öffnung der Börse am nächsten Tag hat sich der Aktienkurs erheblich verringert. Dies wird in der Regel durch Day-Trading vermieden, da das Ein- und Aussteigen relativ schnell erfolgt. Ich persönlich handle gerne mit den großen Indizes (Dow, DAX, SP500 usw.) sowie den Hauptwährungen und Rohstoffen, da sie in Bezug auf Neuigkeiten nicht so riskant sind. Es braucht ein sehr großes Ereignis, um einen ganzen Markt signifikant zu bewegen (beispielsweise das World Trade Center-Desaster am 11. September 2001 und dergleichen).
Die Nachteile des Day-Tradings:
Seien wir ehrlich – beim Day-Trading gibt es leider auch Nachteile:
- Day-Trading erfordert viel Zeit, die Sie sonst für ein festes und sicheres Gehalt verbringen könnten. Konzentriertes Day-Trading braucht also viel Zeit. Wenn Sie Day-Trading ausprobieren und Ihren Job immer noch behalten wollen, müssen Sie einige Märkte finden, die außerhalb Ihrer normalen Arbeitszeiten geöffnet sind. Day-Trading kann aber ganz leicht 10, 20 und 30 Stunden Ihrer Woche in Anspruch nehmen, auch wenn Sie nur ein paar Märkte verfolgen. Sie müssen daher entscheiden, ob Sie wirklich bereit sind, Ihre Zeit dafür zu opfern. Weniger Stunden können natürlich auch reichen, aber wenn Sie wirklich gutes Geld damit verdienen wollen, sind 15 Minuten pro Tag sicher nicht ausreichend.
- Day-Trading birgt das Risiko, Geld zu verlieren (was bei einem normalen Job selten der Fall ist). Wenn ich 10.000 EUR auf mein Konto eingezahlt und die Summe durch Fremdkapital weiter erhöht habe, kann ich zum Beispiel 100.000 EUR investieren (10.000 EUR von meinem Geld und 90.000 EUR von der Bank). Wenn ich dann die ganzen 100.000 für eine einzelne Investition einsetze, die plötzlich 10 % an Wert verliert, habe ich 10 % von 100.000 EUR, also 10.000 EUR, verloren. Aber da die Bank ihre 90.000 zurückhaben will, habe ich meine eigenen 10.000 EUR komplett verloren. Dieses Szenario ist zwar nicht besonders wahrscheinlich, weil man nicht so große Risiken eingeht, aber es ist ein Beispiel dafür, dass es auch schief gehen kann. Aus diesem Grund wählen viele Leute stattdessen binäre Optionen aus. Binäre Optionen sind ein Produkt, bei dem man eine etwas höhere Summe für die Handelskosten bezahlen muss, aber den 100%igen Umfang des Risikos weiß. Wenn Sie also 100 EUR in einen Handel eingeben, können Sie maximal 100 EUR verlieren. Andererseits können Sie möglicherweise nur 85 EUR verdienen. Aber es ist ein Kompromiss, den viele Menschen gerne eingehen, da sie dadurch das Gesamtrisiko kennen.
- Day-Trading erfordert eine lange Einarbeitungszeit. Einer der Faktoren, die oft zu Misserfolgen mit Day-Trading führen, ist, dass die Menschen nicht von Anfang an realistische Erwartungen über die erforderliche Lernzeit haben. Ich empfehle Menschen, dass sie sich in der Regel mindestens 6 Monate bis 1 Jahr für den Lernprozess nehmen. Manche lernen zwar schneller, aber es ist überoptimistisch, zu glauben, dass man einen 2-tägigen Kurs belegen und dann nach Hause gehen und Millionen verdienen kann.
