Viele neue Daytrader machen am Anfang ihrer Karriere die Erfahrung, dass sie dazu neigen, an einem Tag zu oft zu handeln.
Es ist ein klassisches Problem, was fast immer bedeutet, dass man beim Daytrading Geld verliert.
Vielleicht haben Sie alles getan, was empfohlen wird. Sie haben sich einen Markt zum handeln ausgesucht, 1-2 Strategien gewählt, die Strategien rückverglichen, die Strategien live getestet, ein Handelsjournal angelegt, etc. Aber es läuft immer noch schief.
Sie sitzen jetzt mit Ihrer Ready-to-Go-Methode und beginnen mit echtem Geld am Markt zu handeln. Aber für die ersten paar Stunden passiert nicht wirklich etwas und plötzlich gibt es ein Setup, das ganz ok ist. Sie brauchen wahrscheinlich nur ein paar individuelle Details, aber da Sie es vorziehen, keinen großen Gewinn zu verpassen, springen Sie in den Markt…. und verlieren.
Jetzt sind Sie total sauer auf sich selbst, da Sie sich nicht an die Regeln gehalten haben, und dann beginnt der Teufelskreis. Sie sitzen und schimpfen auf sich selbst, was nicht viel hilft, wenn Sie korrekte, systematische und gut durchdachte Geschäfte machen wollen.
Ist es keine gute Idee, mehrere Geschäfte an einem Tag zu haben?
Nein, es ist nicht unbedingt schlecht. Aber so einfach ist es nicht. Es hängt alles von der eigenen Methode ab, den Statistiken, den Rückvergleichen etc.
Falls Sie eine Methode gefunden haben, die 50 Handel am Tag im DAX generiert, mit historisch guten Renditen und Sie sind diszipliniert genug, den Regeln zu folgen, dann ist das gar nicht schlimm. Natürlich gibt es Handelskosten, aber wenn Ihre Back- und Live-Tests zeigen, dass Sie einen so genannten Vorteil gegenüber dem Markt haben, dann handeln Sie damit.
Aber für den neuen Daytrader ist eine solche „Scalping-Strategie“ mit vielen kleinen Gewinnen selten optimal. Hier sollte die Anzahl der Handel leicht reduziert werden, was wiederum von hoher Qualität sein muss.
Also, was kann ich gegen dieses Problem tun?
Ich selbst habe einige kleine Methoden benutzt, die mir geholfen haben, mit mehr Disziplin zu handeln.
Hier sind vier handfeste Tipps, die mir sehr geholfen haben.
1. Schreiben Sie Ihre Handelsstrategie vor Ihrem Daytrading auf
In erster Linie ist es wichtig, dass Sie genau aufgeschrieben haben, was es braucht, um in den Markt ein- und auszusteigen in folgender Form:
- Einstiegskriterien (zu welchem Punkt steige ich in einen Handel ein)
- Ausstiegskriterien (Zu welchem Zeitpunkt steige ich aus einem Handel aus)
- Risikomanagement (Stop-loss)
- Der Umfang jedes Handels
- Etc.
All dies sollte vor dem ersten Tag des Daytradings detailliert in Betracht gezogen werden.
Es hört sich vielleicht langweilig an, aber um ein altes Sprichwort zu zitieren, stimmt es außerdem, dass:
Failing to plan is planning to fail – Wer nicht plant, will scheitern.
2. Begrenzen Sie die Anzahl der Handel pro Tag
Entscheiden Sie sich für eine bestimmte Anzahl von Geschäften, die Sie während des Tages durchführen dürfen. Beginnen Sie mit einer niedrigen Zahl am Anfang und steigern Sie dies von diesem Startpunkt aus allmählich. Setzen Sie sich ein bestimmtes Limit, so dass Sie z.B. in den nächsten 2-3 Wochen maximal 3 tägliche Geschäfte durchführen dürfen.
Wenn Sie in der Regel 20 Trades pro Tag machen, wird dies erfordern, dass Sie alle Handel sehr gründlich prüfen, um sicherzustellen, dass Sie nicht in einem Ihrer einzigen drei handeln.
Nicht, weil Sie sich immer an diese Einschränkung halten. Aber für eine Weile kann es ein netter kleiner Trick sein, Ihr Gehirn zu zwingen, die Qualität all Ihrer Geschäfte zu prüfen, bevor Sie auf die Taste drücken.
3. Überprüfen Sie jeden Abend die heutigen Geschäfte
Jeden Tag, wenn ich den Handel beende, setze ich mich hin und sehe mir den Markt Minute für Minute an. Ich tue dies sowohl für DAX als auch DOW.
Ich sehe mir dann die Wiederholung des Marktes Minute für Minute an und notiere mir, was ich hätte tun sollen.
Wenn ich dies nach etwa 30 Minuten beendet haben, vergleiche ich es mit meinem wirklichen Daytrading und sehe, was ich anders gemacht habe. Es ist eine der besten Schulungen, die man bekommen kann. Diese 30 Minuten haben mir einen grenzenlosen Einblick in meine eigenen Fehler und Defizite gegeben.
Außerdem bekomme ich hier oft Ideen, wie ich meine Strategien verbessern und vielleicht neue herausfinden kann.
Überspringen Sie diesen wichtigen Schritt nicht.
4. Suchen Sie sich einen Handelspartner
Ich würde Ihnen dringend empfehlen, einen gleichgesinnten Handelspartner zu finden, dem Sie vertrauen und bei dem es durchaus zulässig ist, zuzugeben, dass Sie Fehler gemacht haben.
Dieser Handelspartner muss dann eine schriftliche Kopie Ihrer Handelsregeln haben. Einmal pro Woche, jede zweite Woche oder vielleicht einmal im Monat, müssen Sie Ihrem Partner eine Liste Ihrer Geschäfte geben, die überprüft wird. Jetzt ist Ihr Partner völlig objektiv und bewertet Ihre Handlungen nach Ihren eigenen Regeln und notiert, wo Sie sie nicht befolgt haben.
Für viele ist das sehr grenzüberschreitend, aber es ist wahnsinnig lehrreich. Gleichzeitig zwingt es Sie, jedes Mal, wenn Sie einen Handel machen, zu überlegen, ob dieser Handel einem kritischen Blick Ihres Handelspartners standhalten könnte….
Es funktioniert!
Also, alles in allem ist die Disziplin Ihres Daytradings keine Wissenschaft für sich, aber es ist ein sehr wichtiges Puzzleteil, was wiederum zu einem langfristigen Gewinn für einen Daytrader führt.
Wir empfehlen Ihnen auch, den Artikel über Psychologie im Daytrading zu lesen.
